Pressemitteilung: weiterer Ausbau des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg zu einem Linienflughafen für jedermann?

Stellungnahme der MIT Braunschweig

Professor Carl Hahn (Ex-VW-Vorstand, 91) schlägt vor, den Flughafen Braun-schweig-Wolfsburg zu einem normalen Linienflughafen auszubauen, eine Anfrage von RyanAir läge vor. Die Steuermillionen der Stadt Wolfsburg würden sich so amortisieren. Die MIT der CDU in Braunschweig hat sich daraufhin die Mühe ge-macht, nachzuforschen, ob ein solches Konzept für den Regionalflughafen überhaupt tragbar wäre.


Wie die Vorstandsmitglieder Antoinette von Gronefeld, Oliver Schatta und Jan Hackenberg erklärten, leidet das Konzept, den Flughafen Braunschweig zu einem Linienflughafen – auch mit Billigfliegern auszubauen – unter mehreren Denkfehlern:

1. Wenn zusätzlich noch Linienflüge von Billigfliegern aufgenommen werden, muss die Politik umso mehr Geld zuschießen, um die fehlenden Landegebühren auszugleichen und um den Flughafen noch zu erweitern. In der Regel versuchen die Billiganbieter mithilfe öffentlicher Fördermittel ihre günstigen Preise zu erzielen. Solche Subventionen helfen den Gesellschaften und selten den Gemeinden.  Das Konzept ist bereits mehrfach gescheitert: die Flughäfen Lüneburg und Hahn versuchten sich aus einer ähnlichen Position als Regionalflughafen erfolglos als Linienflughafen zu positionieren.

2. Die Kapazität der Räumlichkeiten vor Ort ist längst erschöpft, ein Konzept für eine dann notwendige Erweiterung ist gar nicht ersichtlich. Eine Erweiterung wäre gegebenenfalls bequem für diejenigen, die nicht am Flughafen wohnen.  Eine Erweiterung wäre mit erheblichen Kosten verbunden. Es ist eine Milchmädchenrechnung, ausgerechnet Billiganbieter zu bewegen, Linienflüge vom Verkehrsflughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH anzubieten.

3. Seit Jahren gibt es immer wieder Untersuchungen dazu, in welchem Segment der Flughafen erfolgreich wirtschaften kann. Der klassische Linienflughafen gehörte nie dazu. Daran wird vermutlich auch die nächste jetzt von den Gesellschaftern des Flughafens in Auftrag gegebene Untersuchung nichts ändern.

Die MIT in Braunschweig weist erinnert daran, dass der Ex-VW-Vorstandschef Hahn auch schon 2016 mit diesen Vorschlag vorgeprescht ist. Die wirtschaftlichen Zahlen und die räumliche Einordnung des Flughafens sind jedoch unverändert.

Aktuell kann der Verkehrsflughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH rein rechtlich schon heute Linienverkehr anbieten. Entwicklungspotenzial hat er im Bereich der Geschäftskunden und im Forschungsbereich.

Als „Forschungsflughafen“ ist das gesamte Areal bereits Sitz vieler Unternehmen, die Arbeitsplätze besonders im Ingenieursbereich anbieten. Hier sollte der Flughafen sich weiter entwickeln. Die MIT in Braunschweig spricht sich für Konzepte aus, die durchdacht und berechnet sind – aber keine kurzfristigen Angebote, die schon in anderen Städten nicht funktioniert haben.

Braunschweig, den 23.05.2017

v.i.S.d.P.
Christel Böwer (Pressesprecherin)